HANNOVER MESSE 2019: ROBOTICS AWARD 2019: Das sind die drei Finalisten

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ROBOTICS AWARD 2019: Das sind die drei Finalisten

Ein Ladeassistent für Elektroautos, ein Feldroboter, der beim Unkrauthacken unschlagbar ist, und ein Greifer, der sich seine Technik bei Geckos abschaut – im Finale um den ROBOTICS AWARD 2019 wird es spannend. Chancen auf den Sieg haben forwardttc in Kooperation mit KUKA, das MASKOR-Institut sowie OnRobot A/S. Wer den Preis mit nach Hause nehmen darf, entscheidet sich am Dienstag der HANNOVER MESSE.

Die Marktführer der Robotik kommen jedes Jahr zur HANNOVER MESSE, um dem Industriepublikum aus aller Welt zu zeigen, wie sich die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter weiterentwickelt. Besonders innovative angewandte Robotik-Lösungen zeichnet dabei der ROBOTICS AWARD aus. Die Preisverleihung zählt auch 2019 wieder zu den Höhepunkten im Automationsbereich. Den ROBOTICS AWARD vergibt die HANNOVER MESSE gemeinsam mit der Robotation Academy und dem Industrieanzeiger. Schirmherr des mit 10 000 Euro dotierten Preises ist Bernd Althusmann, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Bereits zum neunten Mal wird ein Unternehmen am Messedienstag den Sieg auf der Bühne im Forum Automation in Halle 14 feiern dürfen. Bis dahin steigt die Spannung besonders bei den drei Nominierten.

Unternehmen und Institutionen aus dem In- und Ausland waren aufgerufen, ihre Roboterlösungen für den ROBOTICS AWARD 2019 einzureichen. Bedingung: Sie haben ein Produkt oder ein Projekt zu bieten, das einen innovativen Beitrag zu robotergestützten Lösungen im Bereich industrielle Automatisierung, mobile Roboter oder autonome Systeme leistet. Aus allen Bewerbungen hat die unabhängige Jury diese drei als Finalisten bestimmt:

forwardttc GmbH und KUKA AG treten gemeinsam beim ROBOTICS AWARD an. Sie schicken einen Ladeassistenten für Elektroautos im privaten und gewerblichen Einsatz ins Rennen. Das Projekt ist eine Kooperation, die sich aktuell im Entwicklungsstadium befindet und als weltweite Vermarktung mit dem Fokus auf den asiatischen Markt angedacht ist. Der vollautomatische Ladevorgang der Low-Cost-Entwicklung lässt sich per Fernbedienung oder App starten. Da der Ladeprozess mit verschiedenen Ladeleistungen und Ladesystemen kompatibel ist, kommt er grundsätzlich für alle Elektrofahrzeuge im Pkw-Bereich infrage. Er ist aber auch genauso übertragbar auf neue Treibstoffe wie etwa Wasserstoff. Durch ein spezielles Safety-Konzept (Kombination von starken und schwachen Antrieben) wird die Komponentenanzahl reduziert. Die Jury überzeugten die vielfältigen und zukunftsorientierten Einsatzmöglichkeiten dieser Lösung.

MASKOR, das Institut für Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik der Fachhochschule Aachen, bewirbt sich mit dem autonomen Feldroboter ETAROB um den ROBOTICS AWARD 2019. Sein Aufgabengebiet ist die wirtschaftliche Unkrautregulierung in verschiedenen Gemüsekulturen. Die Feldrobotersoftware ETAS-B erlernt Pflanzen durch virtuelle Trainingsdaten und kann – im Gegensatz zu bereits existierenden Lösungen mit einprogrammierten Pfaden – frei in einer unstrukturierten Umgebung navigieren sowie Hindernissen ausweichen. Die selektive Unkrautregulierung erfolgt mithilfe von Stromimpulsen (Zasso GmbH). ETAROB ist deutlich wirksamer als konventionelle Unkrauthacken, da das Unkraut entwurzelt wird. Hard- und Software stammen aus dem MASKOR Institut. Die Jury folgt der Einschätzung, dass die disruptive Technologie von ETAROB zu einem langfristigen Umdenken in der Landwirtschaft führen könnte.

OnRobot A/S beteiligt sich am ROBOTICS AWARD mit dem Gecko Gripper, einer neuartigen Greiftechnologie für Leichtbauroboter, die seit Dezember 2018 auf dem Markt ist. Das dänische Unternehmen orientiert sich bei der Hafttechnik, die hier benutzt wird, tatsächlich an Geckofüßen. Der biologisch inspirierte Ansatz erzeugt durch Millionen mikroskopisch kleiner Härchen sogenannte Van-der-Waals-Kräfte beim Kontakt mit einer Objektoberfläche. Daraus wiederum entsteht eine Adhäsions- und Scherhaftung. Objekte können ohne weiteren Kraft- und Energieaufwand gehalten werden. Durch leichtes Kippen der Halteflächen lässt sich der Greifvorgang lösen. Die Jury hat den Gecko Gripper ins Finale gewählt, weil es eine absolut neue Greiftechnologie ist, die im Gegensatz zu beispielsweise Vakuumgreifern keine Energie benötigt.

Mitglieder der Jury des ROBOTICS AWARD sind: Professor Alin Albu-Schäffer, Leiter des Instituts für Robotik und Mechatronik am Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Marc Brosig, Leiter Anlagensystemtechnik der Volkswagen AG, Professor Norbert Elkmann, Geschäftsbereichsleiter Robotersysteme Fraunhofer IFF, Werner Götz, Chefredakteur und Mitglied des Managementboards der Konradin Mediengruppe, Olaf Katzer, Leiter Berufsausbildung und Weiterbildung im Konzern Volkswagen AG sowie Geschäftsführer Technik und technische Schulungen in der Robotation Academy, Professor Tobias Ortmaier, Leiter des Instituts für Mechatronische Systeme an der Leibniz Universität Hannover, sowie Franz Vogt, Maintenance bei der SMP Deutschland GmbH.

 

Bild & Text: hannovermesse.de