Inspirationsquelle für aktuelle Inszenierungen: Historische Theatertechnik auf der Stage|Set|Scenery

Barocke Theatertechnik für zeitgenössische Produktionen? Dass dies durchaus eine kreative Bereicherung sein kann, zeigt Jérôme Maeckelbergh auf der Stage|Set|Scenery. Die internationale Fachmesse und Kongress für Theater-, Film- und Veranstaltungstechnik wird von der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft (DTHG) zusammen mit der Messe Berlin organisiert und findet vom 20. bis zum 22. Juni in Berlin statt. Im Rahmen der Messe wird es in Halle 23 eine Sonderfläche Historische Theatertechnik, unter anderem mit einem Modell des Bourla Theaters, Antwerpen von Jérôme Maeckelbergh, sowie einem Forschungsmodell von Chris van Goethem mitsamt Ausstellungstafeln geben.

Einzigartige Bühnenmaschinerie: Bourla Theater in Antwerpen

Ob Drama oder Musical – Maeckelbergh hat als Szenograf und als Head of Design am Royal Youth Theatre in Antwerpen an zahlreichen Produktionen mitgewirkt und ist Mitglied von OISTAT (International Organization of Scenographers,Theatre Architects and Technicians). Im Rahmen eines OISTAT-Meetings wurde er auf die geplante Modernisierung des Bourla Theaters in Antwerpen aufmerksam – eines der letzten großen Theater in Europa mit außergewöhnlich gut erhaltener Bühnenmaschinerie von 1834 und historischer Gebäudesubstanz. Die Modernisierungspläne konnten gestoppt und die historische Bühnenmaschinerie erhalten werden. Jérôme Maeckelbergh nahm dies zum Anlass und entwickelte die Präsentation „Heritage Theatre Machinery – unexpected possibilities in contemporary productions“, die bereits weltweit von Taipeh bis Texas gezeigt wurde und nun auch auf der Stage|Set|Scenery Station macht. Sie enthält Videoeinspielungen und Animationen, nicht nur in Bezug auf das Modell des Bourla Theaters im Maßstab 1:10. Ziel der Ausstellung ist es, nicht nur die Bühnenmaschinerie und – technologie zu erläutern, sondern auch ungewöhnliche Einsatzmöglichkeiten von historischer Theatertechnik zu präsentieren. Gleichzeitig soll es als Inspirationsquelle für Szenografen dienen.

Die Präsentation wird dank der Initiative TheaterMuseum Berlin e.V. hier erstmalig in deutscher Sprache vorgeführt. Das Modell von Van Goethem dient der Erforschung historischer Theatertechnik, die dort in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder neu erprobt werden kann und durch Unterstützung der Initiative TheaterMuseum Berlin e.V. in einer Ausstellung erläutert wird.