SMM 2018: Green Shipping: Sauber in die Zukunft

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Green Shipping: Sauber in die Zukunft

Schwefelarmer Treibstoff, Dekarbonisierung, Ballastwassermanagement: Insbesondere wegen verschärfter internationaler Grenzwerte steht Umweltschutz ganz oben auf der Agenda der maritimen Wirtschaft. Auch bei der SMM, der Weltleitmesse der Branche, steht das Thema besonders im Fokus. Zahlreiche Aussteller präsentieren innovative „grüne“ Technologien, Experten diskutieren auf den begleitenden Fachkonferenzen aktuelle Trends.

Das Ziel ist ambitioniert: Nach dem erklärten Willen der International Maritime Organization (IMO) müssen sich die Treibhausgasemissionen der globalen Schifffahrt bis zum Jahr 2050 halbiert haben; bis zum Jahr 2100 sollen die Schiffe sogar völlig CO2-neutral unterwegs sein. Noch schneller greift der Sulphur Cap: Von 2020 an dürfen Seeschiffe nur noch mit Brennstoff betrieben werden, der maximal 0,5 Prozent Schwefel enthält. Davon sind nach Schätzungen der Klassifikationsgesellschaft DNV GL bis zu 70.000 Schiffe betroffen. Die Reeder müssen hier weitreichende Entscheidungen über Antriebstechnologien und Abgasreinigungs-anlagen treffen. Zusätzliche Investitionen erfordert das Ballastwassermanagement. Die entsprechende IMO-Konvention ist im vergangenen Jahr in Kraft getreten und verpflichtet die Schiffseigner Zug um Zug zum Einbau entsprechender Systeme.

Alternative Technologien – technologische Alternativen
Einen idealen Überblick über den Stand der Technik in Sachen Green Shipping liefert die SMM, die in knapp drei Wochen startet. Auf der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft in Hamburg präsentieren führende Hersteller wie MAN Energy Solutions oder Wärtsilä Lösungen für emissionsarme Antriebe. Besonders im Fokus steht dabei Flüssigerdgas (LNG), das in der Branche als ideale Brückentechnologie auf dem Weg zu einer emissionsfreien Schifffahrt gilt. Fähr- und Passagierschiffe spielen hier eine Vorreiterrolle, doch mittlerweile gibt es auch zahlreiche Aufträge für LNG-betriebene Neubauten von namhaften Containerreedereien. Auch bei der Infrastruktur kommt man voran – immer mehr Häfen sind „LNG-ready“. Und dass sich LNG sehr praktisch für die Stromversorgung des Schiffs im Hafen nutzen lässt, zeigen Lösungen wie das „LNG PowerPac“ von Becker Marine Systems.

Insbesondere für die fahrende Flotte ist eine komplette Umrüstung auf Erdgas aus Kostengründen oft keine Option. Abgasreinigungssysteme (Scrubber) können hier eine Alternative sein. Auf der SMM sind Werftunternehmen, die sich um die Implementierung kümmern, ebenso vertreten wie alle wichtigen Systemlieferanten, wie zum Beispiel Alfa Laval in Halle A1. Auch bei der Entscheidung für das richtige Ballastwassermanagementsystem lohnt sich ein Besuch auf der SMM. Hier könnte es nach Einschätzung von Experten mittelfristig sogar zu Lieferengpässen kommen, weil der Bedarf so gewaltig ist. Die führenden Unternehmen auf dem Gebiet, deren Anlagen die einschlägigen Zertifizierungsverfahren bei der IMO und der US Coast Guard durchlaufen haben, sind bei der SMM dabei – und die Experten an den Messeständen stehen für Hintergrundinformationen zur Verfügung.

Viele Stellschrauben, zahlreiche Spezialisten
„Auf der SMM treffen Entscheider und Fachleute an vier Tagen Kollegen aus aller Welt an einem Ort und sparen sich dadurch viele Wochen Dienstreisen. Die grünen Themen und passende Aussteller finden Besucher auch in diesem Jahr wieder in allen 13 Hallen entlang der Green Route. Die Halle A5 widmet sich erneut exklusiv dem Thema Green Propulsion und die Umweltfachkonferenz gmec versammelt internationale Experten auf einer Bühne. Da sollten eigentlich keine Fragen offenbleiben“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress GmbH. Unter den insgesamt 2.289 Ausstellern sind zahlreiche Unternehmen, die sich den Umweltschutz besonders auf die Fahnen geschrieben haben – darunter etwa die Klassifikationsgesellschaft ABS, der Maschinenbauer Caterpillar, der Coatingspezialist Hempel, der Getriebeproduzent Reintjes oder der Antriebshersteller Voith Turbo. Ebenfalls vor Ort sein werden die Initiatoren des „grünsten Kreuzfahrtschiffes der Welt“. Nähere Informationen zum „Ecoship“ gibt es in Halle A5 am Stand 110.

Innovative Produkte, interessante Konferenzen
Nachhaltigkeit ist eines der Querschnittsthemen der diesjährigen SMM – und deshalb in sämtlichen Hallen präsent. Umweltaspekte spielen aber auch in zahlreichen Fachkonferenzen eine bedeutende Rolle – allen voran beim Global Maritime Environmental Congress (gmec) am 5. September. Unter dem Motto „Compliance – Control – Champions“ dreht sich dabei alles um aktuelle und künftige Herausforderungen durch schärfere Regularien. Außerdem beleuchten Insider die spezielle Situation der Kreuzfahrtindustrie, die in Sachen Umweltschutz eine Vorreiterrolle einnimmt. Beim Offshore Dialogue am 6. September diskutieren Experten über die Möglichkeiten einer schonenden Nutzung von Bodenschätzen in der Tiefsee. Außerdem wird die Frage erörtert, welchen Anforderungen die Schifffahrt in ökologisch besonders sensiblen Fahrtgebieten wie der Arktis genügen muss.

Die Seeschifffahrt zählt gemessen an der zurückgelegten Strecke und der transportierten Ladung bereits heute zu den umweltfreundlichsten Transportmitteln. Die mehr als 50.000 Seeschiffe weltweit sind für gerade mal 2,2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Doch die Branche stellt sich ihrer Verantwortung und hat sich beim Meeres- und Klimaschutz ehrgeizige Ziele gesetzt. Die SMM 2018 ist die richtige Plattform dafür, um sich über Technologien zu informieren, mit denen sie zu erreichen sind.

Weitere Informationen zum gmec, zur Halle A5 und zur Green Route.
Hinweis: Die Online-Akkreditierung für Journalisten ist ab sofort unter www.smm-hamburg.com/presseakkreditierung möglich. Die Eröffnungs-Presskonferenz findet am ersten Messetag, 4. September um 9:30 Uhr bei der Hamburg Messe und Congress GmbH in Raum Shanghai statt.

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Bild & Text: smm-hamburg.com