SMM 2018: Weltleitmesse SMM: Eine Branche auf Digitalisierungskurs

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Weltleitmesse SMM: Eine Branche auf Digitalisierungskurs

Das diesjährige SMM-Motto „Trends in SMMart Shipping“ trifft den Kern: Die maritime Wirtschaft treibt den Einsatz digitaler Lösungen dynamisch voran. Vernetzte Flotten, intelligente Schiffssteuerung, 3D-Druck und autonome Schifffahrt – smarte Zukunftstechnologien stehen bei den Ausstellern entlang der „Digital Route“ ebenso im Fokus wie auf den begleitenden Fachkonferenzen.

Der Prozess der Digitalisierung hat die maritime Wirtschaft voll erfasst. Die meisten Unternehmen in Schifffahrt, Schiffbau & Co. beschäftigen sich bereits intensiv mit der Frage, wie sich mit smarten Lösungen Effizienz und Nachhaltigkeit voranbringen und Arbeitsprozesse optimieren lassen. Weil das Thema alle Teile der Wertschöpfungskette betrifft, ist es übergreifender Schwerpunkt der SMM 2018: Neben Hightech-Anwendungen zur sensorgesteuerten Fernüberwachung des Schiffsbetriebs treten satellitengestützte Plattformen und Steuermodule zur Vernetzung von Flotten. Um die logistischen Leistungen zu optimieren, werden mobile Tracking- oder Buchungs-Apps und eigene Kundenportale entwickelt. „Digitalisierung ist nicht das Ziel, sondern das Tool, mit dem maritime Transportsysteme die Anforderungen der Zukunft erfüllen können“, sagt der renommierte Schifffahrtsexperte Martin Stopford von Clarksons Research.

Im Rahmen der SMM mit ihren 2.289 Ausstellern aus 69 Ländern können sich Interessenten maßgeschneiderte Pakete zusammenstellen, die ihr Unternehmen in Sachen Digitalisierung auf ein neues Level heben. „Vom wendigen Start-up, das spezielle Software-Applikationen anbietet, bis zum Schiffstechnik-Marktführer, der ein ganzes Portfolio von digitalen Anwendungen im Angebot hat, ist in unseren 13 Hallen mit ihren 93.000 m2 Ausstellungsfläche alles vertreten“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress GmbH. Im Vordergrund stehen dabei praktisch umsetzbare Lösungen, die den Anwendern konkreten Mehrwert liefern.

Von unbemannten Schiffen und gedruckten Ersatzteilen
Eines der faszinierendsten Themen ist die unbemannte Schifffahrt. Laut SMM Maritime Industry Report sieht mehr als ein Drittel der Marktplayer darin eine realistische Option. Ein Glanzlicht setzt hier das norwegische Technologieunternehmen Kongsberg, das mit der „MV Yara Birkeland“ das weltweit erste autonome Elektro-Containerschiff konzipiert hat. Den Bau übernimmt die norwegische Fincantieri-Tochter Vard. Die Auslieferung ist für Anfang 2020 geplant, ab 2022 soll das Schiff dank GPS, Radar, Kameras und zahlreicher Sensoren ohne Crew unterwegs sein – und rund 40.000 Lkw-Touren pro Jahr ersetzen. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie eng die beiden SMM-Kernthemen „Smart Shipping“ und „Green Shipping“ miteinander verzahnt sind.

Auf der Produktionsebene sind Industrie 4.0 und Internet der Dinge zu bestimmenden Themen geworden – die effiziente und vernetzte Prozesssteuerung, mit der sich Kundenwünsche noch individueller und schneller umsetzen lassen. Eine Schlüsselrolle nimmt hier der 3D-Druck ein, der Zulieferern und Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. So werden sich in Zukunft etwa dringend benötigte Ersatzteile für Schiffe im nächsten Hafen oder sogar direkt an Bord drucken lassen, was den logistischen Aufwand reduziert und kostspielige Liegezeiten verhindert.

Die SMM präsentiert dazu in Kooperation mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) erstmals eine große Sonderschau zum Thema maritimer 3D-Druck“. Dort können Besucher neben verschiedenen Ausstellern aus dem Bereich der additiven Fertigung spannende Vorträge und Live-Vorführungen erleben – etwa aus dem Umfeld des neuen „Forum 3D Maritim“. Die auf unterschiedliche Prozessabschnitte spezialisierten Aussteller repräsentieren die komplette Wertschöpfungskette des 3D-Drucks von der Skizze bis zum fertigen Produkt. Das veranschaulichen die Anbieter eindrucksvoll direkt vor Ort beim Druck von Flügeln für Verstellpropeller. Dabei handelt es sich um klassische maritime Bauteile, die bisher in aufwendigen Prozessen konventionell gefertigt werden. Unter Nutzung additiver Fertigungsmethoden werden die Blätter, sogenannte Blades, in einer Druckzeit von voraussichtlich je acht bis zehn Stunden aus Duplex-Stahl auf einem Drucker des Unternehmens Gefertec gefertigt. „Bei unserem 3DMP‘-Verfahren lassen sich zahlreiche unterschiedliche Materialien verarbeiten. Das eröffnet bei der Fertigung maritimer Bauteile völlig neue Möglichkeiten“, sagt Gefertec-Manager Marcus Ortloff.

Spannende Konferenzen und bessere Orientierung
Ganz im Zeichen der neuen Möglichkeiten, die moderne Technologien der Branche eröffnen, steht auch der „Maritime Future Summit“. Er liefert am Vortag den Startschuss für die SMM und ihre hochkarätig besetzen Fachkonferenzen. Am 3. September diskutieren Experten aus Wissenschaft und Praxis darüber, wie sich die maritime Wirtschaft fit für die Zukunft macht und welche Technologien hier maßgebliche Taktgeber sein werden. Digitalisierung, autonome Schifffahrt, Künstliche Intelligenz, 3D-Druck: Hinter vielen der visionären Themen verbergen sich schon heute konkrete Anwendungen, die an den Messeständen auf der SMM praktisch erlebbar werden. „Den SMM-Besuchern bieten wir damit den perfekten Mix aus Theorie und Praxis“, sagt Claus Ulrich Selbach. „Unsere Digital Route navigiert die Interessenten zielsicher zu den Ausstellern, die sich schwerpunktmäßig mit Zukunftsthemen wie Digitalisierung beschäftigen. Schon heute einen Blick auf die Schifffahrt von morgen werfen – das gibt es nur auf der SMM“, so Selbach.

Weitere Informationen auf der Website: Maritime Future Summit, 3D-Druck und Digital Route.

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Bild & Text: smm-hamburg.com