Südback: IT vernetzt die Bäckerwelten Programmdaten aus Produktion, Warenabsatz oder Chefbüro bieten über Schnittstellen wichtige betriebsw

Das Smartphone oder der Tablet-PC werden zur Südback 2017 (23. bis 26. September) als Werkzeug der Bäcker- und Konditoren unabdingbar werden. Und das nicht allein, weil Fachbesucher die Südback-App als Wegweiser durch die vier Messehallen nutzen wollen. „Digitalisierung“ heißt einer der großen Messetrends. Ob Ofensteuerung, Preisauszeichnung oder Bestellwesen, es gibt kaum noch einen Unternehmensbereich, der von elektronischer Datenverarbeitung unbeeinflusst bleiben wird.

„Am Umgang mit Informationstechnologien lässt sich die Zukunftsfähigkeit des Handwerks ablesen“, bestätigt Dr. Raid Gharib, Abteilungsleiter Umwelt, Energie und Innovation beim Baden-Württembergischen Handwerkstag. Für die backende Branche sieht er aktuell viel Potenzial in der Filialisierung und bei der durchgängigen Datenerfassung: „Über Schnittstellenlösungen lassen sich die betrieblichen Kennzahlen differenzierter als bisher analysieren.“ Das biete auch gute Chancen zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Prozessanalyse unterstützt Optimierung der Betriebsabläufe
Nachdem anfangs speicherprogrammierbare Steuerungen einzelner Maschinen und Anlagen in der Backstube oder auch spezielle Kassensoftware im Verkauf als effiziente Bedienungshilfen schnelle Verbreitung fanden, steht jetzt das Thema „Vernetzung“ zunehmend im Fokus. Durchgängige Erfassung und Analyse der von den Insellösungen gelieferten Daten bieten wichtige betriebswirtschaftliche Steuerungspotenziale. Moderne Softwareplattformen ermöglichen dezentrale Zugriffe und Datenauswertungen in Echtzeit. Eingeloggt über den Internetbrowser, lassen sich beispielsweise einzelne Backöfen, mehrere Filialen oder sogar regionale Verbünde einfach erreichen und auswerten. Auch ließen sich darüber zentral neue Backprogramme für Saisonartikel verwalten. Der Vorteil eines solchen IT-Netzwerkes könne einerseits eine einheitlich gute Backqualität sein, beschreibt Johannes Rave, Marketingleiter von Wiesheu, den Nutzwert. Genauso wichtig sei die volle Datentransparenz z. B. über die Verbrauchsdaten des Ofens (Energie, Wasser) und die Ferndiagnose durch den Servicetechniker.

Die Digitalisierung der Prozesse wird in der backenden Branche entscheidend für den künftigen Unternehmenserfolg sein. Eine dynamische Entwicklung im Verkaufsbereich prognostiziert Rita Spitzer, Vertriebsleiterin bei Vectron. „Handwerksbäckern hilft die Digitalisierung, Geschäftsprozesse zu optimieren, z. B. indem sie bessere Absatzprognosen treffen können.“ Die Handwerksunternehmer erhielten neue Steuerungsmöglichkeiten für die notwendige Nachproduktion von Produkten in bestimmten Zeiträumen. Auch Kundenbindungsmaßnahmen ließen sich laut Spitzer digitalisiert schneller und effizienter durchführen; Kundenkarten, Stempelhefte oder automatisierte Gutscheinsysteme nennt sie als einige Stichworte in diesem Zusammenhang.

Nach einer zuverlässigen und flexiblen Systemgrundlage bei ERP-/Warenwirtschaftssystem sowie Kassensystemen mit entsprechenden Schnittstellenmöglichkeiten können die Südback-Besucher in Stuttgart stöbern. Mobile Abrufmöglichkeiten von Daten bzw. Auswertungen für die kurzfristige Steuerung von Produktion und Personal sind auf der größten Fachmesse für die Backbranche in diesem Herbst ebenso spannende Themen wie die Erfassung des Konsumentenverhaltens. Darüber hinaus werden praxistaugliche Tools gezeigt, mit denen sich der Bäcker und Konditor den Kundenanforderungen anpassen kann: Zu nennen sind hier bargeldloses, mobiles Bezahlen, Online-Vorbestellungen oder Bringdienste. Die Südback ist ein guter Anlaufpunkt, um sich über diese Themen zu informieren.